Die Beschäftigung mit dieser Frage lohnt sich, denn die politische Rechte hat so ihre Vorstellungen über die Rolle von Frauen in Familie und Gesellschaft. Und so viel ist klar: Gleichberechtigung, Selbstbestimmung und Offenheit kommen darin nicht vor. (Mehr dazu ganz unten auf dieser Seite!)
Die Gleichstellungsbeauftragte von Bad Salzdetfurth südlich von Hildesheim organisiert daher mit den OMAS GEGEN RECHTS (federführend unsere OMA Uta!) eine Veranstaltung dazu: Es gibt Informationen zum Thema, und natürlich möchten wir mit Interessierten ins Gespräch kommen.
- Mittwoch 05. November 2025
- Stadtbücherei im Kulturbahnhof Bad Salzdetfurth: Bahnhofstraße 4, 31162 Bad Salzdetfurth
Hier die Pressemitteilung zur Veranstaltung:
„Omas gegen Rechts“ – im Gespräch in der Stadtbibliothek
Was bedeutet rechte Politik für Frauen? Um zu diesem Thema mehr zu erfahren und um miteinander ins Gespräch zu kommen, laden die „Omas gegen Rechts“ Hildesheim und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bad Salzdetfurth am 5. November, 16.00 Uhr, in die Stadtbücherei im Kulturbahnhof ein.
Die „Omas gegen Rechts“ wollen sich mit interessierten Menschen darüber unterhalten, wie sich rechte Politik auf Frauen und Familien auswirkt und was die Ziele dieser Politik sind.
Hintergrund der Veranstaltung ist die Tatsache, dass sich rechte Ideologien ihren Weg in die Politik und durchaus in die Lebensgewohnheiten und Alltagsansichten der Menschen in Europa gebahnt haben. Rechte Parteien setzen sich weitgehend für klassische Frauenrollen und Familienstrukturen ein. Die meisten sprechen sich nicht für die Rechte von Frauen aus und befürworten keine zeitgemäße Agenda, zu der gleiches Arbeitsentgelt und die Unterstützung von Familienplanungsorganisationen gehören. „Das ist eine Herausforderung an die Rechte der Frauen“, erklärt Lara Feigs, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bad Salzdetfurth.
Informationen zu diesem Thema
Willst du genauer wissen, warum rechte Politik ein Problem für Frauen ist?
Möchtest du dich auf die Veranstaltung vorbereiten und schon mal etwas zu diesem Thema lesen?
Dann findest du zum Beispiel hier Informationen:
- „Frauenfeindlichkeit und Antifeminismus im Rechtsextremismus“ (Verfassungsschutz Niedersachsen)
- „Wenn rechtsextreme Kräfte ans Ruder kommen, geht es für Frauen nie gut aus“ (Interview mit Judith Rahner, Geschäftsführerin des Deutschen Frauenrats)
- „Acht frauenfeindliche Vorhaben der AfD“ (Terre des Femmes)
Bericht
Bei der Veranstaltung waren vier OMAS GEGEN RECHTS, die Gleichstellungsbeauftragte Frau Feigs und neun interessierte Personen. Wir waren eine schöne und nicht ganz homogene Runde.
Nach der Begrüßung durch Frau Feigs hatte OMA Uta das Wort und informierte in einem kurzen Vortrag über Perspektiven und Ziele rechter Politik rund um Frauen. Hier die wichtigsten Punkte:
- In der Diskussion über Rechts kommt der Aspekt „Frauen“ meist zu kurz. Wie wir sehen werden, hängen daran weitreichende Konsequenzen.
- Die Rechten haben eine klare und rückwärtsgewandte Vorstellung von Geschechterrollen. Man denke nur an die „Tradwives“ und das unsägliche Krah-Video über „echte Männer“ (nein, sowas verlinken wir hier nicht!).
- Im AfD-Programm zum Beispiel finden sich Hinweise dazu allerdings eher versteckt:
- Die AfD sieht „naturgegebene Unterschiede“ zwischen den Geschlechtern, die durch die „Gender-Ideologie“ (was auch immer das ist) „marginalisiert“ würden. Männer sind die kriegerischen Verteidiger, Frauen gebären.
- Angeblich würden traditionelle Rollen benachteiligt, Vollzeitmütter diskriminiert.
- Bei der Kinderbetreuung soll es Gleichberechtigung/Wahlfreiheit geben, die häusliche Betreuung durch die Eltern soll gleichgestellt sein und auch gefördert werden.
In der Praxis dürfte das bedeuten, dass es für arbeitende Eltern noch schwerer wird als bisher, eine gute Betreuung für ihre Kinder zu finden. Das würde die Benachteiligung alleinerziehender Elternteile weiter verschärfen. - Es soll keine Programme zur aktiven Förderung der Gleichstellung mehr geben.
Wir beobachten in den USA ja bereits, dass die neue US-Regierung gleich nach dem Beginn von Trumps zweiter Amtszeit damit begann, allen Arten von Gleichstellungsprogrammen die Unterstützung zu entziehen und sie als viel zu „woke“ zu diffamieren. - Familie heißt Vater, Mutter, KindER – im Plural. Diese Familien sollen finanziell und ideell gefördert werden.
- Familienpolitik ist explizit Bevölkerungspolitik, man wünscht sich mehr Kinder – wohlgemerkt solche Kinder, die der Vorstellung des völkischen Nationalismus entsprechen, der ein Volk mit homogener Abstammung vorsieht.
- Bei der Gesetzgebung zur Abtreibung ist der AfD die soziale Indikation ein Dorn im Auge, jede „Förderung“ soll verboten werden.
In diesem Zusammenhang möchte sie auch den Paragraphen 219a wieder einführen. Das ist das berüchtigte Verbot der „Werbung“ für Schwangerschaftsabbrüche … tatsächlich betraf dies jedoch sachliche Informationen über Ablauf und Durchführung eines Abbruchs.
Die Schwangerschaftskonfliktberatung – heute ausdrücklich ergebnisoffen (sonst wäre es keine wirkliche Beratung) – soll dem Schutz des Ungeborenen dienen.
Nach diesen Impulsen haben wir lebhaft diskutiert – sachlich und respektvoll, so muss es sein. Die Anwesenden berichteten viele Erlebnisse und Erfahrungen, es zeigten sich unterschiedliche Meinungen zu bestimmten Dingen. Einig waren wir uns darin, dass wir unbedingt verhindern müssen, dass die AfD ihre Vorstellungen durchsetzen kann.
Was bedeutet rechte Politik für Frauen? Um zu diesem Thema mehr zu erfahren und um miteinander ins Gespräch zu kommen, laden die „Omas gegen Rechts“ Hildesheim und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bad Salzdetfurth am 5. November, 16.00 Uhr, in die Stadtbücherei im Kulturbahnhof ein.