07.10.2025: „Kein Land für niemand“ im Thega-Kino

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Das Kinoplakat zu "Kein Land für niemand". Er weist auf die 2. Sonderfvorführung im Thega-Filmpalast in Hildesheim hin: Samstag 11.10.2025, 11:45. Dazu gelb unterlegt der Kommentar: "Absolut empfehlenswerter Film, egal wo ihr zum Thema Migration und soziale Gerechtigkeit steht."AKTUELL! Wegen des großen Andrangs zeigt das Thega den Film noch einmal:
Samstag 11.10.2025, 11:45!

Wir halten „Kein Land für niemand“ für einen wichtigen Film. Deshalb haben sich die Hildesheimer OMAS GEGEN RECHTS zusammen mit den ELTERN GEGEN RECHTS und dem Hildesheimer Bündnis gegen Rechts ins Zeug gelegt, damit dieser Film auch in Hildesheim gezeigt wird. Und es ist uns gelungen!

Notiert euch also folgenden Termin:

Was diesen Abend noch lohnender macht: Die beiden Filmproduzenten werden zur Vorführung nach Hildesheim kommen! Sie berichten von der Arbeit am Film und beantworten Fragen zur Verfügung. Außerdem wird eine junge Frau aus Hildesheim, die selbst Rettungseinsätze über das Mittelmeer fliegt, von ihren Einsätzen erzählen.

Die Thega-Leitung stellt uns den Saal freundlicherweise auch nach der Vorstellung zur Verfügung, so dass wir bei Bedarf einfach vor Ort bleiben und uns über das austauschen können, was wir gerade auf der Leinwand gesehen haben …

 

Worum geht es in „Kein Land für niemand“?

Um Migration. Um den Wandel im politischen und gesellschaftlichen Blick auf Menschen, die flüchten: weg vom Schutz von Geflüchteten, hin zu Abschottung und Abschreckung. Die Website zum Film drückt es so aus:

Kein Land für Niemand – Abschottung eines Einwanderungslandes begibt sich auf die Suche nach den Ursachen dieser politischen Zäsur und nimmt die Zuschauer*innen mit auf eine aufrüttelnde Reise. Die Dokumentation beginnt an den europäischen Außengrenzen, wo eine andauernde humanitäre Katastrophe auf staatliche Ignoranz trifft, aber auch auf ziviles Engagement. Sie begleitet einen Rettungseinsatz auf dem Mittelmeer, dokumentiert die katastrophale Lage aus der Luft und erzählt die Geschichten von Überlebenden, die trotz Gewalt und tödlicher Risiken den Weg nach Deutschland gefunden haben. (…) In eindringlichen Geschichten zeigt der Film eine zunehmend beängstigende Realität aus Sicht von Geflüchteten und analysiert die Dynamiken hinter dem historischen Rechtsruck. Im Dialog mit Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen und Publizist*innen fordert Kein Land für Niemand – Abschottung eines Einwanderungslandes dazu auf, den brutalen Status quo und die scheinbar unaufhaltsame Radikalisierung der Migrations- und Asyldebatte in Frage zu stellen.

Es ist bequem, hier gemütlich in unseren komfortablen Wohnzimmern zu sitzen und Flüchtende als Gefahr und Bedrohung abzutun. Doch was treibt sie fort von zu Hause? Wie fühlt es sich an, in einem winzigen Schlauchboot das Mittelmeer zu überqueren und Angriffen ausgesetzt zu sein? Geprügelt und zurückgestoßen zu werden? Wovor haben wir Angst?

Wir sollten unseren Blick weiten. Diesmal gehen wir dazu ins Kino.

Kommst du auch?

Du willst, dass der Film auch in deiner Nähe läuft? Dann nimmt Kontakt mit der Verleihfirma Drop-Out Cinema auf!


Der Filmabend

Die beiden Filmemacher und die junge Frau, die Rettungseinsätze im Mittelmeer fliegt, posieren im Kino vor dem Kinoplakat und der Fahne mit der Aufschrift "Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt." Der Hintergrund ist aber zum Teil von den Köpfen verdeckt.
Max, Neeske und Maik bitten darum, den Film und seine Vorführungen bei BetterPlace mit einer Spende zu unterstützen.

Wie angekündigt waren die Regisseure Max Ahrens und Maik Lüdemann dabei, außerdem die Hildesheimerin Neeske Beckmann, die seit vielen Jahren Rettungseinsätze für Sea-Watch fliegt. Vor dem Film berichteten sie kurz vom Film.

Der Film selbst hinterließ wohl bei allen tiefen Eindruck. Er beleuchtete die Frage, wie die EU und Deutschland mit Migration umgehen, aus sehr unterschiedlichen Perspektiven. Wir waren bei Rettungsflügen dabei und sahen zu, wie die libysche „Küstenwache“ kleine Schlauchboote mit Gefllüchteten angriff. (Diese „Küstenwache“ wird übrigens von der deutschen Bundespolizei ausgerüstet und ausgebildet.)

Wir hörten, was Geflüchtete, von ihrer Flucht erzählten, welche tiefen Spuren die Gewalterfahrungen in Menschen hinterlassen.

Wir hörten die Schilderung eines EU-Parlamentariers über den Umgang der EU mit Migration.

Menschen, die Geflüchtete unterstützen, kamen zu Wort. Aktive aus der Kommunalpolitik.

Fachleute aus der Wissenschaft, die Migration, aber auch Rechtsruck und Faschisierung beleuchteten. Denn das ist klar: Indem die Politik in der EU und in Deutschland dem rechten Narrativ, Migration sei eine Bedrohung, hinterherlaufen, geben sie den Rechten recht, befeuern erst selbst den Rechtsruck, treiben die Faschisierung voran. Dabei zeigt die Forschung, dass staatliche Investitionen in ein besseres Miteinander und soziale Sicherung das beste Mittel gegen den Rechtsruck sind. Sparzwänge machen die Lage nur noch viel prekärer!

Im Thega-Foyer ist ein Infostand der Eltern gegen Rechts aufgebaut. Darauf liegen viele Prospekte und Materialien. An der Wand dahinter hängt eine Fahne, auf der steht: "Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt."Das war alles sehr eindrücklich, und so gab es im Anschluss noch viele Fragen, die die Gäste ausführlich beantworteten und damit noch weitere Einblicke und Aspekte zu diesem großen und komplexen Thema beisteuerten. Am Infotisch im Foyer gab es vielfältiges Informationsmaterial.

Ein ganz wichtiger Abend.

 

 

Vor einem in Falten geworfenen Kinovorhang in Goldtänen stehen drei Menschen: Links und rechts je ein junger Mann in Jeans und weißem T-Shirt. Sie halten Mikrofone in den Händen. In der Mitte eine junge Frau in Jeans und schwarzem Shirt. Im Vordergrund sieht man Sitzreihen und Köpfe von Menschen im Publikum.
Nach dem Film beantworten Max, Neeske und Maik Fragen und erzählen von ihrer Arbeit und den Einsätzen.
Blick auf die große Kinoleinwand. Im Vordergrund Sitzreihen und Köpfe, vor der Leinwand stehen die drei Gäste, auf der Leinwand ist eine Botschaft der OMAS GEGEN RECHTS zu lesen: "Die Würde von Geflüchteten ist unantastbar." Dazu diverse Kontaktadressen.
Auch die Hildesheimer OMAS GEGEN RECHTS waren vor dem Film mit einem Banner vertreten.
Blick auf die große Kinoleinwand. Im Vordergrund Sitzreihen und Köpfe, vor der Leinwand stehen die drei Gäste, die Leinwand zeigt die blaue Europaflatte mit den gelben Sternen. Aber auf dem Kreis, den die Sterne bilden, liegt ein Stacheldraht, Auflagepunkte der Stacheln sind die Sterne. In der Mitte auf weißem Hintergrund der Hinweis: "Die EU wurde 2012 für ihren Einsatz für Frieden, Versöhnung, Demokratie und Menschenrechte in Europa mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet."
Eine bittere Erinnerung: „Die EU wurde 2012 für ihren Einsatz für Frieden, Versöhnung, Demokratie und Menschenrechte in Europa mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.“