Das Hildesheimer Bündnis gegen Rechts organisiert – kurz vor der Bundestagswahl – eine Demonstration unter dem Motto „Demokratie braucht keine Alternative“.
Und damit ist auch schon alles gesagt.
Die OMAS gegen Rechts werden dabei sein und wollen auch euch dort sehen, damit wir allen zeigen können, dass die Mehrheit in Hildesheim fest zur Demokratie steht!
Demobericht
Die wohl größte Demo, die Hildesheim jemals gesehen hat! So schreibt es die Hildesheimer Allgemeine Zeitung. Das Organisationsteam hatte im Herbst 2024, als die Planungen zu dieser Demo starteten, mit etwa 500 Personen gerechnet – es kamen 8- bis 10.000!
Das liegt natürlich auch daran, dass die CDU in der vorangegangenen Woche einen Antrag für eine weitere Verschärfung der Migrationspolitik in den Bundestag eingebracht hatte, der – und das war vorher glasklar – nur mit Stimmen der rechtsextremen AfD eine Mehrheit bekommen hatte. Nachdem Merz im November nach dem Aus für die Ampelkoalition noch versprochen hatte, nur Anträge einzubringen, die garantiert ohne Stimmen der Rechtsextremen durchgehen, halten viele Menschen in Deutschland das für einen verantwortungslosen Wortbruch und haben das Bedürfnis, das öffentlich zu zeigen.
Sehr viele Menschen, auch in Hildesheim.
Und deshalb war die Stadt voll: Der Demonstrationszug startete am Hauptbahnhof und sollte auf dem Angoulêmeplatz enden. Als der vordere Teil des Zuges dort ankam, konnte man durch eine Querstraße hindurch sehen, dass der Zug in der Bahnhofsallee noch unterwegs war. Das waren diejenigen, die selbst gerade erst am Bahnhof aufgebrochen waren.

Unterwegs wurde es besonders laut vor dem AfD-Büro. Die Polizei hatte wohlweislich einen Mannschaftswagen davor geparkt. Dennoch war an dieser Stelle eine halbe Stunde lang sehr laut zu hören: „Ganz Hildesheim hasst die AfD!“ Auch am CDU-Büro in der Bahnhofsallee ging die Demonstration nicht spurlos vorbei, einige Menschen hatten teils sehr kreative Schilder vorbereitet.
Die Abschlusskundgebung sollte auf dem Angoulêmeplatz stattfinden, doch der war für die vielen, vielen Menschen natürlich zu klein. Deshalb zog ein Teil des Zuges zum Bahnhof weiter und es wurden spontan zwei Abschlusskundgebungen abgehalten.

Am Bahnhof sprach Hamun Hirbod, der als Mitglied im Bündnis gegen Rechts zum Organisationsteam gehörte. Er berichtete aus seiner persönlichen Erfahrung als Mensch mit doppelter Staatsangehörigkeit, als Schöffe und als Ratsherr der Stadt Hildesheim. So wies er überzeugend darauf hin, dass Behörden durch Fachkräftemangel und Sparmaßnahmen („schwarze Null“) in ihren tatsächlichen Möglichkeiten eingeschränkt sind: Gerichte können die Arbeitsflut nicht abarbeiten, die Verwaltung kann keine notwendigen Bauarbeiten planen, bei den Menschen steigt der Frust darüber. Noch schärfere Migrationsregeln werden daran jedoch genau gar nichts ändern.

Auch unsere OMA Ulrike hatte etwas zu sagen. Bei aller Empörung über das Verhalten der CDU im Bundestag lenkte sie den Blick darauf, was die von der CDU gewünschten Änderungen, insbesondere mehr Abschiebung, für die betroffenen Menschen bedeuten und für ihr Umfeld, in dem sie fehlen würden.
Kai Weber vom Flüchtlingsrat Niedersachsen kam ebenfalls zu Wort, auch Franziska Stange vom DGB. Als sie die Zahl der Teilnehmenden verkündete, brach die Menge in Jubel aus. Und spontan durfte Kerstin Krebs ans Mikrofon, um ihr ebenso poetisches wie hoffnungsvolles Gedicht „Kältebrücke“ vorzutragen.
Hier noch einige Eindrücke von der großen Demo:
